Wie sich alten Überlieferungen entnehmen lässt, kam es immer wieder zu einem Wechsel jener Akteure, die auf unserem Planeten im Zentrum der Geschichte standen. Mal sollen riesenhafte, vom Himmel gefallene Helden über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden haben. Bald darauf besaßen die wenigen Überlebenden einer Sintflut die irdische Herrschaft.
Manche glauben, dass es solch Mächtige schon gab seit dem ein Adam, als erster Mensch seinen Fuß auf Mutter Erde setzen sollte. Aus dem Verborgenen lenken sie seither die Geschicke der Bewohner unseres Planeten, glauben andere.
Immer wieder kam es aber zu schweren Kataklysmen. Das beweisen geologische Erkenntnisse. Sie verheerten das Wesen der Erdkruste vollkommen. Mal sollen das jene globalen Herrscher ausgelöst haben, ein andermal verübt worden sein durch den, den die Bibel JHVH nennt: Adonai, »den Herrn«.
Beschäftigt man sich mit den Heiligen Schriften, schmiedeten die Erdenbewohner anscheinend immer wieder selbst solcherart Pläne, die letztendlich ihrem eigenen Gedeihen zuwiderliefen. Darum, so die Schriften der Vergangenheit, kam es zu schweren Katastrophen. Mal war es eine riesige Flut die alles Leben vom Erdboden vertilgte, andere Male verbrannten globale Feuersbrünste die Menschenwelt. Immer aber soll es geschehen sein, da der besagte JHVH diese Katastrophen auf ein irregeleitetes, ja böses Menschengeschlecht hernieder sandte.
Die Nephilim
Eine der faszinierendsten Episoden zu dem besagten Thema der in der Bibel geschilderten Kataklysmen, findet sich im 6. Kapitel des Buches Genesis. Da ist die Rede von sonderbaren Wesen, die, vom Himmel herabgestiegen, sich mit Menschenfrauen zu vereinigen sehnten, worauf ihnen die Frauen Kinder zur Welt brachten, aus denen ein Geschlecht von Riesen entstand.
Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten. Da sprach JHVH: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben von hundertundzwanzig Jahren. Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Nephilim (Riesen) auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.
– Genesis 6:1-4
Diese Herabgestiegenen aber ähneln den in der Gnosis angedeuteten »Archonten«, den Söhnen der vom Himmel »Gefallenen«, die in gewisser Weise eine Verwandtschaft mit demjenigen haben, der im christlichen Glauben im Allgemeinen als der Lichtbringer, als Luzifer bezeichnet wird.
Im Wirken dieser Wesen lag stets die Absicht den Menschen in seiner spirituellen Entwicklung zu bremsen. Sie werden »die Wächter« genannt, da sie über die geistige Evolution der Menschheit wachen.
Welcher Art Wesen aber waren diese Gottessöhne? Anscheinend ebenbürtig ihnen jener, den einst JHVH vom Himmel in die Erde hinabstürtzte, also jener der vom Lichtbringer zum Satan wurde.
Rätselhafte Schriftrollen vom Toten Meer
Zwischen 1947 und 1956 fand man in der Ruinenstätte Khirbet Qumran (Westjordanland) Fragmente von etwa 850 Schriftrollen. Der Inhalt dieses sagenhaften Fundes lieferte viele neue Erkenntnisse über das Wissen des antiken Judentums.
Man liest darin nun auch über diese, zuvor erwähnten Wesen, die den lebendigen Menschenseelen das Leben schwer machen. Sie verleiten ihn immer wieder von seinem Weg zu geistiger Vervollkommnung abzukommen.
Zu den Funden von Qumran zählt auch die apokalyptische Schrift des Äthiopischen Buches Henoch – verfasst von dem Propheten Henoch, einem Nachkommen des Seth (dem dritten Sohn Adams, Genesis 4:25) in fünfter Generation. In einem Teil des Henochbuches nun, im Kapitel mit dem Titel »Buch der Wächter«, taucht wieder das Motiv jener Gottessöhne auf, die sich zu den schönen Menschentöchtern legten, welche ihnen dann Kinder gebährten: Die »Nephilim«.
Schaut man sich Legenden außerbiblischer Mythologeme genauer an, sind solche Vereinigungen von Himmlischen und Irdischen auch da immer mit einer anschließenden Katastrophe verbunden. Denn die riesenhaften Nephilim, die die Menschentöchter zur Welt brachten, sollten zu ganz üblen Tyrannen auf Erden heranwachsen, die den Menschen schlimme Übel antaten (vergleichbar mit den sogenannten “Fomoren” der alt-keltischen Mythologie Irlands). JHVH ließ deshalb eine Sintflut über die Erde ergehen, um die riesenhaften Monster der Nephilim auszulöschen, was jedoch auch damit einherging, dass die bisherige Menschheit in dieser Apokalypse ihr Ende fand.
Eine neue Zivilisation in der alten Welt
Im zehnten Kapitel der Genesis erfahren wir dann über die Nachkommen der Söhne des Urvaters Noah. Ihre Stammbäume wurden zu dem, was uns heute in der sogenannten »Völkertafel« überliefert ist. Denn laut Bibel überlebten nur acht Menschen die Katastrophe der Sintflut, die zum Untergang allen Lebens auf Erden führte, doch gleichzeitig eine neue Menschheit hervorbrachte:
Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb. So wurde vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln unter dem Himmel; das wurde alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.
– Genesis 7:22f
Nach dieser globalen Katastrophe formte sich eine neue kosmische Ordnung. In ihr sollte sich das Werk der Söhne Noahs auf Erden verwirklichen, in einer gänzlich anders gearteten Menschheit, deren Angehörige, wie obiges Genesis-Zitat bereits andeutete, von da an »nur« 120 Jahre alt werden konnten, während ihre Vorfahren gar mehr als 1.000 Jahre über die Erde gewandelt waren.
Führte das, was die Katastrophe auslöste, dazu, dass auch die Jahre langsamer vergingen und das alte, urzeitliche Jahr einen neuen Lauf nahm?
Hatte möglicherweise eine ehemals aufrecht drehende Erdachse, sich plötzlich in die heute gegebene Neigung verändert?
Das nämlich hätte zur Schmelze des Eises in den Regionen um die Erdpole geführt, was zwangsläufig riesige Fluten ausgelöst hätte. Dass sich die Sintflut wirklich ereignet hat, darauf lassen noch ältere Texte schließen, denn auch im babylonischen Epos des Gilgamesch oder in der griechischen Mythologie, taucht das Motiv der Sintflut auf, wo einmal der Held Utnapischtim oder ein andermal ein König Deukalion, in einer Arche diesen Kataklysmus überlebten.
Die Nachkommen der drei Söhne Noahs – Sem, Ham und Japheth – versammelten sich von da an in neuen Völkerstämmen. Man würde heute vielleicht von »Nationen« sprechen. In der Völkertafel ist die Rede von 72 Namen (die oft auch mit den 72 Namen der Kabbala verglichen werden), die für diese nachsintflutlichen Nationen stehen und sich zu Beginn dieser mythischen Zeit über den Erdball verteilten. Ganze Volksstämme wurden nach den Söhnen Noahs benannt. Wer sie waren, das wollen wir uns im Folgenden ansehen.
Die Nachfahren Japheths
Sie wurden legendärer Überölieferungen zu Folge zu den Stämmen des Nordens und des Westens, zu denen so berühmte Figuren wie Magog oder Tubal gehörten.
Von Magog leitet sich der Name Gog ab. Beides sind Namen für Völker, die am jüngsten Tag befreit und vom Arktischen Meer aus über die Erde strömen werden. Gog, über dessen ethnische Zuordnung bis heute Uneinigkeit besteht, soll aber auch über Tubal geherrscht haben. Es scheint auch eine Verbindung zu bestehen zwischen den Angehörigen des Tubal und denen des Tubal-Kain, einem Nachfahren des älteren Adam-Sohnes Kain.
Während die Kinder Tubals mit Erzen und Metallwaren handelten, galten die Nachfahren Tubal-Kains als Erzarbeiter und Schmiede. Fraglich bliebe dabei jedoch, wo sich die Nachfahren Kains während der Sintflut aufgehalten haben könnten. Waren sie die Bewohner des legendären, innerirdischen Agartha?
Die Hamiten
Sie bildeten die Stämme des Südens. Unter ihren Nachfahren befanden sich die Völker Ägyptens, Nubiens und Kanaans. Besonders letztere, die Kinder Kanaans, sollten in der Bibelgeschichte immer wieder eine wichtige Rolle spielen, darunter etwa das Volk Sidon, die Amoriter oder die Jebusiter.
Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass diese Verallgemeinerung der Nachfahren Hams, wegen ihres besonderen Verhältnisses zu den Nachfahren Japheths und Sems, in der Geschichte immer wieder missbraucht wurde. So wurden verschiedene Rassentheorien entwickelt, um mit dem Begriff »Hamiten« die Bewohner bestimmter Gegenden Afrikas, als minderwertige Menschen zu diskreditieren, wozu man etwa die Äthiopier, Berber, Nubier, Massai oder Somali zählte. Fest steht jedoch auch, dass eben solche Ethnien wie zum Beispiel die Bewohner des alten Reiches von Aksum (heute Äthiopien), sowohl in der Bibel als auch im Koran als ehrenhafte Menschen genannt werden.
Die Semiten
Alle östlichen Nachfahren des Noah-Sohnes Sem waren jene, die, neben anderen, die Völker Elam, Assur (Assyrer), Lud (woraus die Lydier hervorgingen), die Nachfahren der Babylonier (Arpaschad) und das Volk der Aram umfassten.
Aus dem Stamm der Babylonier sollte auch das Reich der Fürsten von Saba hervorgehen, worunter sich dereinst auch die legendäre Königin Balkis befand, der zu Ehren der biblische König Salomon sein Hohelied dichtete.
Auch der Stamm Eber, dessen Name die heute geläufige Bezeichnung »Hebräer« formte, waren Nachfahren Sems. Auf sie lassen sich die Stammbäume all jener zurückverfolgen, die sich heute als Juden bezeichnen. Auch Christen und Muslime zählt man zum Stamm der Semiten.
Grundsätzlich befördern solche Theorien der Abstammung aller Menschen von den Söhnen Noahs, immer auch eine gewisse Problematik. Da ja bis in unsere Zeit hinein auch andere Völker auf der Erde siedeln, die mit den Nachfahren dieser Stämme sehr wahrscheinlich in keiner Verwandtschaftsbeziehung stehen.
Fraglich bleibt dennoch, ob man mit heutigen Mitteln überhaupt noch genau bestimmen kann, ob sich an dieser, aus wissenschaftlicher Sicht betrachteten Theorie über die Völkertafel, nicht vielleicht doch das geeignetste Bild einer Menschheitsentwicklung ableiten ließe – einer Entwicklung, die vor so langer Zeit einsetzte. Interessant dabei ist, dass je länger man sich mit der Völkertafel befasst, sich zum einen darin immer neue Querverbindungen entdecken lassen.
Isidors Weltkarte der Völker
Die Bedeutungen der Namen der Söhne Noahs standen auch für die Erdregionen in denen sie sich nach der Sintflut ausgebreitet hatten. Unter all jenen aber galten die Semiten als die Rühmlichsten.
Isidor, Bischof von Sevilla (580-636 n. Chr.) erschuf in seiner »Etymologiae« (623 n. Chr.) ein Schema, um die Siedlungsgebiete jener drei Söhne Noahs, mit den damals bekannten Kontinenten in Verbindung zu bringen, worin
- die Semiten die Völker Asiens bildeten,
- die Nachkommen Hams zu den Afrikanern (Ägypter) wurden, und
- die Japhethiten die Völker Europas bildeten.
Laut Bibel und anderen Quellen der Antike, wurde die bekannte Welt als »Erdkreis« vorgestellt, symbolisiert im Buchstaben Omikron, dem griechischen O.
Der Erdkreis wird nach der Rundheit des Kreises benannt […] Darum wandelt der diesen umfliessende Ozean in Grenzen eines Kreises. Er wiederum ist dreifach geteilt: Von denen der eine Teil Asien, der andere Europa, der dritte Afrika genannt wird.
– Aus Isidors Etymologiae
Das T- oder Tau-Kreuz darin, ist ein Symbol für das Universum, dass sich in dem Völkerverbund der Semiten, Hamiten und Japhethiten auf Erden verkörperte.
Ein T innerhalb eines O zeigt uns das Bild, wie die Erde in drei Bereiche geteilt war.
– Leonardo Dati in seinem Gedicht »La Sfera«
Hieraus entstand das markante Symbol eines T im Kreis, was auch den Namen »Radkarte Isidors« trägt und dessen Linien-Bestandteile gewiss denen des uralten Symbol des Ägyptischen Ankh ähneln:
Babylon: Das Tor Gottes
Wenn die Sintflut eine Katastrophe war, die alles damalige Leben auf Erden auslöschte, ereignete sich das, was in der Bibel über den Turm von Babylon überliefert ist, eher auf einer intellektuellen Ebene. Da endete der übermütige Plan der Führer einer damaligen Menschheit in einem Fiasko, denn keiner sprach mehr die Sprache des anderen. Man fürchtete das gemeinsam Geschaffene zu verlieren, wenn man nicht wider dem Namen des Herrn JHVH, als eine vereinigte Menschheit, ein Zeichen setze. Darüber lesen wir im 11. Kapitel der Genesis:
Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
– Genesis 11:11
Wohl sicher waren es aber nur wenige Mächtige, die einst diesen Entschluss fassten. Und was wollten sie damit erzielen, als sich anzumaßen selbst ein Einheitsgefüge vorgeben zu wollen, nach dem sich die damalige Zivilisation hin ausrichten und unterordnen sollte.
Da fuhr JHVH hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und JHVH sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!
– Genesis 11:5ff
Jenes »Verwirren« erfolgte indem JHVH in die Sprache der Menschen Laute mischte, so dass sie sich untereinander nicht mehr verständigen konnten. Was letztendlich aber Gott dazu bewog so zu handeln, darüber sind sich Bibelforscher bis heute uneinig. Allgemein wird aber gesprochen von der Hybris, die die damalige Menschheit entwickelt hatte, im Entstehen urbaner Strukturen – denn es ist ja, wie sich obigem Zitat entnehmen lässt, die Rede von »Stadt und Turm«, die da erbaut werden sollten. Mit dem Bau des Turms aber wollte sich die Menschheit rühmen und sich, womöglich, gottgleich wähnen. Dabei glaubten viele sich lösen zu können von dem althergebrachten Glauben an JHVH, was ja in der westlichen Gegenwartskultur, heute anscheinend zur Normalität geworden ist.
Interessant nun, dass biblische Schilderungen über die Bosheit der Menschen vor der Sintflut gewisse Ähnlichkeiten mit der Erzählung des babylonischen Turmbaus aufweisen. Doch diesmal wurde nicht die Menschheit ausgerottet, sondern eben die gemeinsame Form der Verständigung und der Art wie man sich über Standpunkte austauschte.
72 Ursprachen (gemäß anderen Quellen 70 Sprachen), so die Legende, waren nach dem Einstützen des Babylonischen Turms damals entstanden. Wer eine dieser Sprachen sprach, der schloss sich der ihr zugehörigen Voksgruppe an. Eine neue Weltzivilisation soll also hieraus entstanden sein, deren Mitglieder sich in diesen Tagen in ungefähr 7.000 Sprachen unterhalten.
Eine Zeitenwende im 21. Jahrhundert
Auch heute wieder scheint, als befalle die Mächtigen der Menschheit ein Hochmut, eben so wie damals beim Turmbau zu Babel. Das jedoch nur in dem Maße, wie jene, sich unmündig Fügenden, noch nicht im Stande dazu sind ihre Bedürfnisse und Begehren schonend aufeinander abzustimmen. Es ist immer leicht jene Mächtigen wegen ihrer mangelnden Verantwortung zu ermahnen, während man als scheinbar Betroffener, immer wieder verzichtet auf eigentlich wichtige Entbehrungen für andere Menschen.
Es scheint aber auch, als hätte sich dem Schicksal aller Menschen, über viele Jahrhunderte hinweg, damit eine Last aufgebürdet. Und was offenbar als »technisch optimierte Existenz« schier grenzenlos in alle Bereiche unseres Lebens einzudringen versucht, erfahren die meisten Menschen einfach mal als Trost. Doch durch ihn täuschen sie sich über diese uralte Bürde hinweg. Man fügt sich hierzu auch bereitwillig den Vorgaben existierender Mächte, wo der Schatten dieser Ignoranz bereits den letzten Schein aller Wahrheit verdunkelt hat.
Immer mehr, von dieser Ahnungslosigkeit Umnachteten, machen sich mit Hilfe technologischer Helfer auf, den Kontakt zu anderen zu suchen. Nach Meinung vieler dieser Einsamen jedoch, vereinfachen diese technisch optimierten Helfer in ihren Händen ihr Leben so sehr, zumindest wenn es um Lebensfragen materieller Art geht.
Wie in der Bibellegende vom Turmbau also scheint auch heute vieles in eine drastische Vereinzelung zu führen, wo oft schon kein Grund mehr zur Rede besteht, sondern Sprache immer solch besagte technische Hilfsmittel unterstützen sollen. Und das vor Allem durch stille und bewegte Bilder. Das aber führt eben überhaupt nicht in Richtung einer Verständigung und einem Wohlergehen in der Gemeinschaft.
Heute wollen jene immer mehr erzwingen, die die internationale Spitze der großen Unternehmen bilden. Dabei waren es vor 3.000 Jahren die Kaufleute und Händler, die als das Volk der Phönizier den Bewohnern des Mittelmeerraums und damit den Menschen Europas, Asiens und Afrikas (also den besagten Nachfahren Japheths, Sems und Hams), ein Alphabet schenkten. Da wurde die gemeinsame Schrift ein Mittel zur Verbrüderung jener, die laut Genesis der Sprachverwirrung in Babylon zum Opfer gefallen waren!
Der moderne Mensch: ein Lichtträger?
In heutiger Zeit erfolgt Kommunikation zu einem Großteil durch elektronisch-vernetzte Einheiten, die, wie jeder weiß, über leuchtende Oberflächen bedient werden. Und was sind diese lichtgesteuerten Apparate anderes, als nur Instrumente, die den Menschen wegen seiner Trägheit über sein Können hinweg zu etwas befähigen.
Wer aber das Wort »Lichtträger«, zu dem wir Menschen mit den funkelnden Geräten in unseren Händen heute ja wurden, zum ersten Mal ins Lateinische übersetzt, dem dürfte mulmig werden.
Wenn der Mensch einst Erkenntnis gewann, durch sein Essen der verbotenen Äpfel im Paradies, scheint er diese Erkenntnisfähigkeit heute gänzlich an diese Licht-Instrumente abgegeben zu haben. Ganz selbstverständlich bedient man sie, auch wenn sie sich immer weiter zu verselbstständigen scheinen und wie es aussieht, uns jede Entscheidung abnehmen zu “wollen”, da unsere Handlungen damit eigentlich immer weniger Unterschied in unserem Leben machen. Denn die meisten dieser Handlungen, die viele von uns für Kommunikation halten, versickern in Bedeutungslosigkeit.
Es scheint als hielten wir unbewusst unsere Hände unter diesen kleinen Lichtmaschinen verborgen. Doch laufen wir damit nicht Gefahr, dass wir unsere Hände damit nicht auch daran gewöhnen, sie nur noch beiläufig zu unserem Mund zu führen, da wir während dem Essen immer noch in diese Lichtmaschinen starren? Wie in Zukunft werden unsere Leiber am Leben erhalten? Etwa durch Lichtnahrung?
Und was wären Vernünftige Maschinen?
Die Symbole dieser kleinen Helfer in unseren Händen basieren zwar auf dem, was sich an Symbolik und Sprache vor 3.000 Jahren durch die Phönizier in unserer Welt als Schrift verbreitet hatte, doch unterstehen sie anscheinend nur noch dem Willen ganz weniger Menschen. Ist das aber wirklich so? Oder geben diese elektronisch zum Funkeln gebrachten Mikro-Automaten bereits jetzt auch den Mächtigen unserer Welt vor, wie sie sich zu entscheiden, wie sie ihr Urteil zu fällen haben?
Wenn sich jene intelligenten Systeme über die Geistesfähigkeiten der Menschheit schon bald hinwegsetzen sollten (wo manche sagen es sei bereits nach 2030 der Fall), müssten sie aber doch auch eine Vernunft entwickelt haben. Und eben das könnte sie ja zu der Einsicht führen, dass sie als vermeintliche Helfer der Menschen dann in Wirklichkeit zu einer weltweit verbreiteten Notlage beitrugen, die zu einem Getrenntsein aller Menschen voneinander führte.
Sollte es vielleicht auf diese Weise jemals dazu kommen: Ließe sich diese, aus den elektronischen Medien entstandene Zwischenwelt damit nicht vollkommen erübrigen und jeder Mensch für sich wieder zum Schöpfer werden, als Diener an seinem Nächsten?
Wahrscheinlich lässt sich echte Veränderung nicht mehr nur allmählich einleiten. Ein Großteil der Menschheit findet sich eben, wenn auch ohne es eigentlich zu merken, ganz und gar im Strudel dieser modernen Technologie gefangen.
Womöglich bedarf es erneut eines globalen Schocks, der die Mitglieder unserer gegenwärtigen Menschheit wachrüttelt. Manche sind bereits erwacht und lauschen nach dem Tönen jener sieben Posaunen der Johannes-Offenbarung, während andere glauben, dass die gegenwärtige Entwicklung unserer Zivilisation, noch sehr lange Zeit fortläuft, bis die Menschen gemeinschaftlich einen neuen Weg in ein neues Goldenes Zeitalter gefunden haben.