rota

ROTA TARO ORAT TORA ATOR

In grauer Vorzeit verewigte eine geheimnisvolle Priesterschaft uralte Bildsymbole auf Steintafeln, um sie während der Katastrophe von Atlantis vor den Meeresfluten zu retten: Das Tarot. Neben anderen Relikten waren die Bilder des Tarot wenige der gebliebenen Urkunden einer Zivilisation, die wahrscheinlich vor 14.000 Jahren im Atlantik versank. Das ist der Mythos über den Ursprung des Tarot, der sich in esoterischen Kreisen bis heute erhalten hat.

Als Kartenspiel tauchte das Tarot im 14. Jhd. wieder auf. Doch nur für kurze Zeit, da der Klerus Spielkarten als Teufelswerk verbot und so versank das Tarot wieder im Untergrund. Erst mit der Aufklärung im 18. Jhd. kamen die Bilder als Kartenspiel in verschiedenen europäischen Städten wieder in Umlauf.
In dieser Zeit lebte in Paris ein Schweizer Theologe und Freimaurer: Antoine Court de Gébelin (1719-1784). Man nennt ihn heute den „Vater des esoterischen Tarot“.
Für Gébelin war das Tarot eine Sammlung uralter Symbole, die aus dem ägyptischen Alexandria nach Europa kamen. Dort sollen sie vor ungefähr 2.000 Jahren aus den Regalen der brennenden Bibliothek von Alexandria nur knapp ihrer Vernichtung entgangen sein.

Court de Gébelin - ewigeweisheit.de

Antoine Court de Gébelin – Vater des „Esoterischen Tarot“

Das Buch des Thoth

Für Gébelin war das Tarot eine Nachbildung des geheimnisvollen Buches des Thoth. Im alten Ägypten war Thoth der Gott der Weisheit, der Magie, der Schrift und der Wissenschaften. Sein Buch enthielt gemäß Gébelins Behauptung besondere Bildtafeln der Initiation, die den Hermespriestern gegeben wurden, um sie in die hermetischen Lehren einzuweihen (Hermes, griechisch, und Thoth, ägyptisch, sind identische Götter).
Mit solchen Geschichten traf Gébelin natürlich den Nerv der Zeit, denn jeder wollte die Bilder dieses außergewöhnlichen und kostbaren Buches kennenlernen. Die Neugierde vieler seiner französischen Zeitgenossen galt allem was mit dem antiken Ägypten zu tun hatte.

Gébelin sah die Tarotkarten zum ersten Mal im Hause eines Freundes in Paris. Nachdem er von ihm erfuhr, dass das Spiel mittlerweile in vielen Städten Europas bekannt war, bewog dies Gébelin seine wahre Herkunft zu ergründen. Nach intensiven Recherchen gelangte er zur Auffassung, dass sich in den Tarotbildern die Schlüssel zur Weisheit und den okkulten Kräften der Alten Welt befinden. Diese Theorie fand zahlreiche Unterstützung.

Das Rad des Tarot

Gébelin sah in dem Namen Tarot das altägyptischen Wort Tarosh: „Ta“ der König und „Rosh“ der Weg – also ein Königsweg der Erkenntnis und Einweihung.
Für solch einen Königsweg steht im großen Arkanum des Tarot die 4. Karte: Der Kaiser (auch: Der Herrscher), der in den kleinen Arkana durch die vier Hofkarten vertreten wird – bei Edward Arthur Waite betitelt als König, Königin, Ritter und Bube, während sie bei Crowley als Ritter, Königin, Prinz und Prinzessin genannt werden.
Jede Hofkarte erscheint in vier Tarotfarben, nämlich den Stäben, den Kelchen, den Schwertern und den Münzen, die ihrerseits wieder einem alchemistischen Element zugeordnet sind: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Da die Tarotsymbolik einen engen Bezug zur Astrologie hat, korrespondieren die vier Tarotfarben mit den vier Kardinalzeichen der Sonnenstationen:

Kreuz im Kreis, Symbol der Erde - ewigeweisheit.de

Das Kreuz im Kreis – Symbol der Erde.

  • Stäbe mit dem Widder der dem Feuerelement zugeordnet ist, während
  • Kelche dem Krebs entsprechend das Wasserelement repräsentieren,
  • Schwerter mit der Waage korrespondierend dem Luftelement entsprechen und
  • Münzen (Pentakel) dem Steinbock und dem Element Erde zugeordnet sind.

Die Sternzeichen bilden im jährlichen Sonnenzyklus vier Punkte, die mit einander verbunden ein Kreuz in den Erdkreis zeichnen und diesen in die vier Jahreszeiten unterteilen. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Sonne in das Sternzeichen Widder eintritt, findet die Frühlingstagundnachtgleiche statt, mit dem Krebs die Sommersonnenwende, mit der Waage die Herbsttagundnachtgleiche und schließlich die Wintersonnenwende mit dem Steinbock. Die Zahl Vier bildet ein astronomisches Verhältnis der Himmelsbewegungen von der Sonne zur Erde. Dieses Gesetz kannte man auch im alten Ägypten. Die Sonnenstationen zeichnen auf der Erde den jährlichen Agrarzyklus: Aussaat, Durchbruch der Sprossen, Reifung und Ernte. Im alten Ägypten war das Einsetzen der Nilflut der Höhepunkt im landwirtschaftlichen Jahreskreis, da sich mit ihr fruchtbarer Ackerschlamm über die Felder ergoss. Die Flut ereignete sich jedes Jahr im Sommer zur Zeit des heliakischen Aufgangs des Sirius, dem die 17. Karte, „Der Stern“ entspricht.

Der Stern im Tarot - ewigeweisheit.de

Der Tarot-Trumpf Nr. 17: Der Stern.

Man sieht auf dieser Karte einen großen Stern, der von 7 kleinen Sternen umgeben ist, unter dem ein Fluss hindurchläuft und ein junges Mädchen Wasser über das Land gießt. Dieses Mädchen ist die Göttin Hathor – die Tochter des ägyptischen Sonnengottes. Hathor nannte man im Ägypten die „Herrin der Sterne“. In alten Hieroglyphentexten wurde sie häufig als Kuh dargestellt und war Göttin der Feuchtigkeit. Von Hathor kam der Regen, der die Quellflüsse Weißer und Blauer Nil füllte und so das Ansteigen des Flusspegels in Unterägypten bewirkte (auf der rechten Seite der Tarotkarte „Der Stern“ deuten die Rinnsale das Nildelta an).

Als „Himmelsgöttin des Westens“ war Hathor die Wächterin am Eingang zur Unterwelt, wodurch die Sonne jeden Abend verschwand. Für die Ägypter war es der Eingang der Seelen, die in einer Nachtmeerfahrt den Geschmack der Körperlosigkeit probierten und schließlich mit der Sonne jeden morgen im Osten zurück kehrten. Für diesen ewigen Kreislauf steht im Tarot das „Rad des Schicksals“ (auch: „Glücksrad“).

Über die esoterische Bedeutung des Wortes Tarot

Verschiedene Riten und Gebräuche prägten den Staatshaushalt der altägyptischen Agrarkultur bis in die Zeit des Neuen Reichs (16. bis 11. Jh. v. Chr.). Sie wurden zu Ehren lokaler Gottheiten gepflegt. Mit Pharao Tutmosis I. wurde als Sonnen- und Fruchtbarkeitsgott Amun-Ra eingeführt. Fünf Generationen später schaffte Echnaton (Amenhotep IV.) den Vielgötterglaube ab. Er erhob die Sonnenscheibe Aton zum höchsten und einzigen Gott der Ägypter – das war die Geburt des Monotheismus.

Der Okkultist Edward Arthur Waite, wie auch der Psychiater Sigmund Freud, sahen den jüdischen Monotheismus als das durch Moses vermittelte Erbe der Religion Echnatons. Mit den Nachfahren Moses kam dieser Eingottglaube nach Palästina. Aus dem ägyptischen Gottesnamen „Aton“ entwickelte sich vermutlich der jüdische Name „Adon“, aus dem wiederum der Gottesname „Adonai“ entstand: „Mein Herr“ (Adon = Herr).
Der Gottesname Adonai wird seinerseit verwendet um den vierbuchstabigen „unaussprechlichen Namen des Herrn“ JHVH (Tetragrammaton) zu benennen (JHVH wir gesprochen „Jod-Heh-Vaw-Heh“, hebräisch יהוה), auch bekannt als „Jehova“ oder „Jahve“. Kabbalistisch entsprechen den vier Buchstaben des JHVH die Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde.

Die Rad des Schicksals im Tarot - ewigeweisheit.de

Der Tarot-Trumpf Nr. 10: Das Rad des Schicksals. Es weist prinzipielle Ähnlichkeiten mit dem fernöstlichen Kalachakra auf – dem Rad der Zeit. Außerdem erkennt man bei genauerem Hinsehen auf dieser Karte auch die vier Buchstaben T-A-R-O, sowie die hebräischen Buchstaben des Tetragrammaton.

Aus der Sonnenzahl Vier erhalten wir durch theosophische Addition die Zahl Zehn, da 1 + 2 + 3 + 4 gleich 10 ist. Zehn „Früchte“ wachsen auf dem kabbalistischen Lebensbaum (siehe Abb. am Ende dieses Artikels). Im Tarot heißt die 10. Karte „Rad des Schicksals“, auf dem in den vier Ecken die vier Evangelisten Markus, Johannes, Matthäus und Lukas als Tetramorph abgebildet sind. In der Mitte der Karte sieht man ein Rad, das die vier hebräischen Buchstaben י ה ו ה enthält – wie wir oben gesehen haben, ist dies der wichtigste Gottesname im jüdischen Glauben.
In diesem drehenden Lebens- und Sonnenrad platzierte Waite außerdem noch die Buchstaben des Wortes „TAROT“. Da der Name mit einem T beginnt und mit einem T endet, kann er in einen Kreis gestellt, auch nur mit einem T geschrieben werden. So ergibt sich das Bild, dass Waite als die vier lateinischen Buchstaben T A R O mit den vier Buchstaben des Gottesnamens י ה ו ה auf der 10. Karte in ein Kreuz im Kreis zeichnen ließ: das hermetische Sonnenkreuz (bei genauem Hinsehen, finden wir darin auch die Symbole der drei philosophischen Elemente Sulphur, Mercurius und Sal, sowie das astrologische Zeichen des Wassermanns). Inspiriert vom französischen Renaissancegelehrten Guillaume Postel, entwickelte Waite in Anlehnung an Gébelins Königsweg, gemäß der fünf Bücher Moses aus TARO ein Anagramm aus fünf Wörtern:

ROTA TARO ORAT TORA ATOR

Daraus leitete Waite für jeden der vierbuchstabigen Worte, ihrer Lautform gemäß, besondere Bedeutungen ab:

  • ROTA auf lateinisch „Das Rad“, ein Begriff für das höchste römische Gericht des Papstes, der im Tarot durch die 5. Karte repräsentiert wird „Der Hierophant„.
  • Das göttliche Gesetz steht in Zusammenhang mit Fortuna, der römischen Glücksgöttin, die günstige oder ungünstige Ereignisse hervorbringt. Damit entsprechen die vier Buchstaben des TARO dem „Spiel des Glücks“, dem Tarot selbst.
  • Das Wort ORAT ist das lateinische Partizip von „oro“, das für das „anbeten“ oder die Befragung eines Orakels steht: „weissagen“.
  • Die TORA ist das heilige Buch des Judentums (hebr. תורה), das „Gebot“, die „Weisung“.
  • ATOR ist ein Synonym der altägyptischen Fruchtbarkeitsgöttin Hathor, die, wie wir oben gesagt haben, auch die Einweihung in die Mysterien des Todes verkörpert.

Der Satz ROTA TARO ORAT TORA ATOR kann vielfältig gedeutet werden, denn es gibt mehrere Auslegungsmöglichkeiten. Man kann ihn allgemein mit folgendem Wortlaut übersetzten:

„Das Rad des Tarot weissagt das Gebot der Einweihung“

Man könnte diesen Satz auch als Urteil des göttliches Gerichts deuten, das uns durch die Bilder des Tarot in unser eigenes Schicksal einweiht.

Der Magier im Tarot - ewigeweisheit.de

Der solare Ritus im Tarot

Unser Schlaf- und Wachrhythmus, unsere Ernährung, die damit erzeugte Körperwärme, resultieren letzten Endes alle aus dem Wirken des Sonnenlichts. Menschen aßen schon immer die Pflanzen, die der Jahreszeit gemäß wuchsen. In größerer Gemeinschaft lebend, entwickelten sich vor etwa 10.000 Jahren die ersten Ackerbaukulturen (im Übrigen bedeutet das lat. Wort cultura, Ackerbau) und die damit begangenen Feste der Aussaat und Ernte.
Und da das Wachstum der Pflanzen immer mit der Sonnenphase in den Jahreszeiten zusammenhängt, glaubten die alten Menschen, dass dies ein Vorbild auch für das menschliche Seelenleben sei.
Die Sonne wurde deshalb als Stellvertreterin des in unserem Körper befindlichen Seelenfunken angesehen. Dieser Lichtsame in uns stellte für die alten Menschen das inkarnierte Selbst dar, das in unserem geistigen Herzen verborgen liegt –, der mikrokosmischen Sonne unseres Körpers. Alle Adepten, Avatare und Herabgestiegenen waren immer irdische Repräsentanten dieses Sonnengeheimnisses gewesen, die durch ihren eigenen Lebens- und Leidensweg die solaren Seelenfunken des einzelnen Menschen und ganzer Völker aus der Schale des Körpers zu lösen versuchten. So rettete in der indischen Bhagavad Gita der solare Held Ajurna mit Hilfe des erleuchteten Krishna sein Volk. Der solare Prophet Moses führte die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft und Christus als Verkörperung des Sonnenlogos, starb am Kreuz für die Sünden der Menschen.

Der Tarot-Trumpf Nr. 1: Der Magier. Vor ihm liegen die vier Farben des Tarot: Stab, Kelch, Schwert und Münze (Pentakel). Er ist der Repräsentant der hermetischen Mysterien. Die Haltung seiner beiden Hände deuten auf das hermetische Prinzip: „Das was oben ist, entspricht dem was unten ist. Und das was unten ist, gesellt sich wiederum zum Oberen, mit dem Vermögen die Wunderwerke eines einigen Dinges zu vollbringen.“ Dieser „Einigkeit“ von Mikro- und Makrokosmos schuldend erhielt dieser Tarottrumpf die Zahl Eins.

Die Christen feiern dieses Sonnengeheimnis theoretisch jedes Jahr mit der Geburt des Jesuskindes an Weihnachten, denn ab dem 24.12. nehmen die Sonnenstunden wieder zu, während die Auferstehung des Christus an Ostern das Überwiegen der Sonnenstunden und Unterliegen der Nachtstunden zelebriert – der Sieg der Licht- über die Finsterniskräfte.

Das Heraustreten aus dem Kreislauf der Leiden (Rad der Zeit), wird im Tarot durch die 19. Karte versinnbildlicht „Die Sonne„. Es geht darum das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Handeln entspricht im Hebräischen dem Buchstaben Kaph כ, Hand. Dieser Buchstabe entspricht im Sefer Yetzirah auf himmlischer Ebene wiederum der Sonne, im Tarot der 10. Karte „Rad des Schicksals„. Nach und nach wird deutlich welche initiatorische Bedeutung die Karten 1, 10, 19 haben.

Der Narr im Tarot - ewigeweisheit.de

Der Narr im Tarot – der eigentliche Held!

Die Null 0 entspricht dem „Narren„. Er ist der solare Archetyp des Reisenden, der durch die 21 großen Arkana seinem Schicksal entgegenschreitet. Synonym verbildlicht der Narr die Reise unserer Seele durch die Welt. Er verinnerlicht alle anderen Werte der 21 Tarotkarten, denn eine Zahl die man zur 0 addiert, ergibt immer diese Zahl. Mit der 1. Karte „Der Magier“ wird ihm „das Gesetz“ gegeben – die zehn Gebote der Tora. Auch Moses war ein in die ägyptischen Mysterien eingeweihter Magier. Da er das göttliche Gesetz befolgte, schien ihm nichts unmöglich zu sein, denn er konnte die unbegrenzten kosmischen Kräfte vom Himmel herableiten, um Wunder auf Erden zu vollbringen (Teilung des Meeres, usw.).

Der Narr durchschreitet neun weitere Arkana, bis er zum Rad des Schicksals kommt – die Zehn. Diese Zahl korrespondiert zum einen mit der Vier (siehe oben) und über ihre Quersumme mit der Eins (1 + 0 = 1).
In seiner Abwärtsbewegung durch den Kreis der 21 Tarot-Trümpfe wir der Narr mit dem Passieren der zehnten Karte (Rad des Schicksals) von den Kräften der Finsternis in die Tiefe gezogen und dabei in die Mysterien der Erde eingeweiht. Während er sich daraus wieder befreit, tritt er mit der 19. Karte – Die Sonne – am Tage heraus – um wiedergeboren zu werden. Auch die 19 bildet als Quersumme die Zehn des Schicksalsrades, sowie die Eins des Magiers – denn 1 + 9 = 10 und 1 + 0 = 1.

Die 21. Karte steht für die von ihm wiederhergestellte „heile Welt“, die in sich bereits wieder den Keim für einen neuen Zyklus enthält. So ist es auch mit unserer Seele. In der Kabbala steigt sie über die 10 Lebensfrüchte entlang der 21 Zweige hinab in das „Königreich des Körpers“, um durch die Einweihung wieder in entgegengesetzter Richtung aufzusteigen und mit dem Tod zu ihrem göttlichen Ursprung zurückzukehren, um dereinst erneut zu inkarnieren.

Tarot-Baum - ewigeweisheit.de

Der Lebensbaum der Kabbala: Jeder der 22 Pfade zwischen den 10 Sefiroth, entspricht einer der 22 Großen Arkana.

2 Kommentare
  1. … und auf die vier Speichen
    … und auf die vier Speichen des Kreuzes dieses Rades, die je 10 kleine Arkana bilden.

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