Mit den Göttern entstand die Welt. Das war der Glaube der alten Griechen. So waren Chaos, Erde und Himmel personifizierte Gottheiten, aus denen alle weiteren Formen des Seins entstanden. Daher die zahlreichen Mythen, die dieses kosmische Geschehen in allegorischer Form wiedergeben. Insbesondere die Theogonie des Schreibers Hesiod, nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. Er verfasste eine umfassende Genealogie der Götter und ihrer göttlichen und halb-göttlichen Nachfahren. Auf seinen Schriften bauen alle folgenden Mythologien auf, auch wenn sie sich davon teils erheblich unterscheiden.
Gewiss erinnert das, was in der griechischen Theogonie beschrieben wird, an jene „Wüste und Leere“ der Bibelgeschichte: am Anfang nämlich war das Chaos, dass aber nicht wie in der Bibel aus dem Nichts entstand, sondern die Materie war bereits da. Sie war zerstreut im Chaos und besaß noch keine Form. Aus dieser Ursubstanz bildeten sich dann die ersten Formen: das waren die Erdgöttin Gaia, der Unterweltsgott Tartaros, der Liebesgott Eros, der Finsternisgott Erebos und Nyx, die Göttin der Nacht. Erebos und Nyx waren die Eltern des Tages und des Äthers (Luft). Aus der Nacht Nyx ging zudem eine ganz Reihe weiterer Gottheiten hervor.
Aus der Erdgöttin Gaia wurde Pontos, der Meeresgott geboren, sowie die Berge und der Himmelsgott Uranos. Mit letzterem hatte Gaia mehrere Kinder, zu denen die bekanntesten griechischen Götter gehörten. Nie aber entstand ein ganz eindeutiger Stammbaum der griechischen Götter. Immer gab es Variationen.
Im Folgenden wollen wir uns auf die geläufigste Fassung dieses Stammbaumes beziehen.