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Vom Wesen der Chakras

Für manche ist die Seele eine Art Anhängsel. Vielleicht einer Blase ähnelnd, soll sie im Menschenleib auf geheimnisvolle Weise irgendwo verbunden sein. Solch Vorstellung aber ist leicht irreführend. Denn wie uns die vedische Tradition lehrt, ist es genau umgekehrt: Die Seele des Menschen hat einen Leib, der als Fahrzeug des Erwachten fungiert.

Es ist sogar so, dass der Mensch sogar aus sieben, in sich enthaltenen Seelengliedern besteht, wovon der sichtbare, physische Körper, aus Fleisch, Blut und Knochen, nur ein Teil ist. Er dient der Seele ihre Aufgaben in der irdischen Welt zu verrichten. Unser materieller Körper ist also das inkarnierte (fleischgewordene) Vehikel unseres innersten, unsterblichen Seelenkerns. An diesem göttlich-geistigen Zentrum – Monade genannt – sind die feinstofflichen Wesensglieder und der grobstoffliche Körper des Menschen quasi montiert. Es ist ein göttlicher Funke der in uns flackert und für immer als solcher bestehen bleibt.

Im 19. Jahrhundert leisteten Wissenschaftler ganz ausgezeichnete Arbeit, die zu vielen Erkenntnissen über den physischen Körper beitrugen. An ihrem Beitrag können sich auch Forscher auf dem Gebiet alternativer Heilkunde erfreuen. Viele von ihnen sind vertraut mit der großen Mannigfaltigkeit von Knochen, Sehnen, inneren Organen, Körpersäften, Blut, Nerven und der Psychologie des Menschen.

Aus Sicht der Medizin, ließen sich die Wirkungen der Chakras in etwa mit der Funktion der Hormondrüsen vergleichen. Bei der Sekretion von Hormonen in den Blutkreislauf, werden die Organfunktionen chemisch verändert, was gleichzeitig auf die psychische Verfassung eines Menschen zurückwirkt. Nur eine ausgewogene Sekretion von Hormonen hält die Organe im Körper in Balance, was sich ebenso auf das Seelenwohl eines Menschen auswirkt.

In der Chakra-Lehre geht es um eine ganzheitliche Sicht vom Menschen. Die geistig-seelischen Einstellungen wirken auf die Funktionen der Körperorgane und umgekehrt. Sie sind Bestandteile der energetischen Chakra-Konfiguration. Nicht werden nur einzelne Organe behandelt, sondern auch ihrer Funktion nach, im körperlich-seelischen Gesamtzusammenhang wahrgenommen. Die moderne Wissenschaft würde hier vielleicht von Psychosomatik sprechen. Die Chakra-Arbeit jedoch, geht über solche Konzepte hinaus, da sie nicht nur die mikrokosmische Dimension des körperlich-seelischen Gefüges eines Menschen sieht, sondern auch, wie diese im makrokosmische Zusammenhang erscheinen. So wird die ganzheitliche Lehre von den Chakras, seit Jahrtausenden in fernöstlichen Weisheitslehren unterrichtet und praktisch angewendet.

Für die alten indischen Weisen hingen die Körperfunktionen mit den fünf Tattvas zusammen, die den fünf alchemistischen Elementen entsprechen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Akasha (Äther). Überwiegt eines der Elemente, gerät das Chakra-System aus dem Gleichgewicht. Menschen, bei denen die Tattvas ausgewogen sind, sind gesund und fühlen sich ausgeglichen.

Chakras und Ätherleib

Chakra ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet »Rad«. Neben dieser Hauptbedeutung besitzt der Name Chakra auch einige Nebenbedeutungen. Wenn die Buddhisten etwa vom »Rad des Lebens und des Todes«, dem »Rad der Zeit« (Kalachakra) oder genauer vom »Rad des Gesetzes« sprechen, so reden wir vom »Rad des Schicksals«. Ähnlich ist es mit dem Wort Chakra. Geläufiger wird es gebraucht zur Bezeichnung der sieben radförmigen Wirbel, die sich im Ätherleib des Menschen drehen. Es sind feinstoffliche Kraftzentren, die fortwährend aktiv, unterschiedliche, psychisch-körperliche Zustände hervorbringen.

Was aber ist der Ätherleib? Es ist ein unsichtbarer Teil des Körpers, der mit dem physischen Zustand der Materie zusammenhängt. Wissenschaftlich gesehen, setzt sich der Ätherleib aus den elektro-magnetischen Ladungen zusammen, die transportiert werden mit den Elektrolyten in Blut und Lymphflüssigkeit, wie auch über die Nervenfasern. So ist der Ätherkörper von größter Wichtigkeit, denn in ihm strömen Vitalkräfte, die unseren physischen Körper beleben. Ohne den ätherischen Körper, könnte unser Ich von den Zellen unseres Gehirns keinen Gebrauch machen.

Dem Ätherleib ist der Astralkörper übergeordnet. Ihn nennt man gelegentlich auch »Astralkristall«. Nach der Geburt wächst der vom Ätherleib umgeben physische Körper, in den Astralkörper hinein. Er formt sich im Augenblick unserer Zeugung, wenn aus dem astralen Gefüge der ewigen Seele eines Menschen, der Seelenkern (Monade) vom Himmel in einem noch ungeborenen Körper eintrifft. Man könnte sich ihn auch als eine vom Tierkreiszeichen geprägte Seelengestalt vorstellen. In diesem Astralleib reift der embryonale Körper heran und bildet sich zu dem was dann geboren wird. Im Augenblick der Geburt erhält dieser Astralkristall die Prägung der äußeren Welt in der Raumzeit: das sind die exakten Koordinaten des Geburtsorts und der Geburtsminute. Die Astrologie bestimmt anhand dieser Konstanten den sogenannten Radix. Er deutet hin auf unseren Astralleib und wie dieser auf der Erde in Bezug steht, zu den Sternzeichen und Planeten.

Kommen wir aber wieder zurück zum Ätherleib. Man könnte ihn sich wie ein feines Netz vorstellen, dass unseren physischen Leib bekleidet. Moderne Wissenschaftler würden hier vielleicht von einem elektromagnetischen Quantenfeld sprechen. Diesen Ätherleib können Hellseher als ein schwach leuchtendes Nebelfeld wahrnehmen, das den dichteren Teil unseres leiblichen Körpers durchdringt und sich, bis zu einem gewissen Grad, auch über ihn hinaus erstreckt: das nennt man die Aura.

Unser grobstofflicher Leib ist ununterbrochenen Veränderungen unterworfen. Darum muss er, um leben zu können, fortwährend versorgt werden. Wie jeder weiß, braucht der Körper Luft, Wasser und feste Nahrung. Doch es gibt noch eine Kraft, die einer ganz feinstofflichen Substanz entspricht. Diese Substanz existiert auf allen Ebenen der Welt. In ihr besteht der Ätherkörper, der ja quasi den Zwilling unseres physischen Körpers bildet.

Im Ätherleib bilden die Chakras bewegliche Kraftzentren, um die kosmische Lebensenergie strömt. Mit dem Aufbau und der Beschaffenheit dieser feinstofflichen Energiewirbel, wollen wir uns in diesem Buch eingehend befassen.

Der Energiefluss im Körper

Über die Kraftzentren unseres ätherischen Körpers – die Chakras – fließt Energie von einem Körper (Ätherleib) des Menschen zum anderen (physischer Leib). Menschen mit hellseherischer Begabung sehen im Ätherkörper, die sieben Chakras als runde, radförmige Wirbel. Bei den meisten Menschen sind diese Gebilde recht klein und strahlen nur in dumpfem Licht. Wer seine Chakras jedoch reinigt, kann sie vergrößern und zu hell strahlenden Lichtscheiben ausbilden.

Sieben Haupt-Chakras drehen sich im ätherischen Körper:

  1. Muladhara: Das Wurzelchakra befindet sich an der Basis des Rückgrats.
  2. Swadhisthana: Das Sakralchakra befindet sich im Bereich des Kreuzbeins (Sacrum).
  3. Manipura: Das Nabelchakra befindet sich zwischen Bauchnabel und Sonnengeflecht (Solar-Plexus).
  4. Anahata: Das Herzchakra wirkt aus der Region des Herzens.
  5. Vishudda: Das Kehlkopfchakra befindet sich, wie der Name ja sagt, auf Höhe des Kehlkopfes, öffnet sich auf der Vorderseite des Halses.
  6. Ajna: Das 3. Auge (auch: Stirnchakra) befindet sich im Raum zwischen den Augenbrauen.
  7. Sahasrara: Das Kronenchakra (auch: Scheitelchakra) öffnet sich am Scheitel des Kopfes.

Diese sieben Kraftzentren bewegen sich unaufhörlich. Aus den höheren Welten strömen ihnen immerfort Kräfte zu. Es sind Lebensströme die vom Sonnenlogos ausgehen, der als Primärkraft unseres Planetensystems, alle lebenden Wesen beseelt. Es ist eine Art Geisteslicht, aus dem alles Lebendige geboren wird. Dieser Sonnenlogos dient als Vorbild und Begleiter allen Lebens, dass im Sonnensystem atmet. Ohne seine geistige Kraftwirkung könnte unser physischer Körper nicht bestehen. Aus dieser Wirkung heraus sind die sieben Chakras tätig.

Ist ein Mensch gesund, erstrahlen die Chakras gleich glühenden Lichtern. So jemand kann sich voll entfalten, mit all den ihm gegebenen Möglichkeiten der Natur.

Die Form der Chakra-Wirbel

Jedem der sieben Chakras fließt von außen, über den Sonnenstrom, kosmische Energie zu. Die Chakras werden von dieser feinstofflichen Kraft angetrieben, drehen sich wie »Sonnenmühlen«, aus denen die »feingemahlene« Lichtsubstanz den Ätherleib mit Nahrung versorgt.

Jedes der sieben Chakras ist wie ein Rad aus mehreren Speichen, was bestimmte Bereiche besitzt. Diese Bereiche des Chakras sind mehr oder weniger geöffnet, wie die Blüten einer Blume. Darum sprachen die alten indischen Weisen hier auch vom Chakra-Lotus. So wie sich die Lotusblüte der Sonne öffnet, entsprechend öffnen sich die Chakras dem göttlichen Licht des Sonnenlogos.

Die Lichtfrequenzen jedes Chakras, haben jeweils ihre eigene Wellenlänge. Was bedeutet das? Licht ist, wie auch der Schall, eine wellenförmige Ausbreitung von Energie. Wenn wir z. B. einen Ton hören, so schwingt die Luft in einer bestimmten Frequenz. Wenn wir etwa die weiße Taste des Kammertons A in der Mitte einer Klaviatur anschlagen, so erklingt ein Ton von ungefähr 440 Hz (Hz = Hertz, das sind 440 Schwingungen pro Sekunde). Auch Licht ist eine Schwingung, jedoch anders geartet als Schall, da es auf einer sehr viel höheren Frequenz schwingt. Sichtbares Licht vibriert mit einer Frequenz von etwa einer Billiarde Schwingungen pro Sekunde. Wegen dieser hohen Schwingungsrate senden die Ladungen elektromagnetische Wellen aus, die unser Körper und unsere Augen als Licht wahrnehmen. Je nach Höhe der Schwingungsrate der Lichtwellen, erscheinen sie unserem Auge als Farben.

Die Lichter der Chakras, können wir uns als perlmuttartigen Farbglanz vorstellen. Alte Sanskrit-Schriften sprechen vom Bild des Mondschimmers, dessen Licht eine Wasserfläche reflektiert. Dies ist eine sehr treffende Beschreibung dessen, was ein Hellsichtiger wahrnimmt, wenn er die Chakrawirbel eines Menschen beobachtet.

Bevor wir uns mit den sieben Chakras beschäftigen, wollen wir zunächst aber klären, wie ihre energetische Konstitution ist und über welche Kanäle ihnen kosmische Energie zufließt.

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