Kuthumi und Morya - ewigeweisheit.de
Kuthumi und Morya

Mahatmas – Die Meister der Weisheit

Jeder der sich ernsthaft mit Okkultismus beschäftigt, der kommt früher oder später in Berührung mit den Meistern der Weisheit. Sie traten im dämmernden Wassermann-Zeitalters in Erscheinung und standen während der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert im Zentrum der theosophischen Bewegung. Ihr Ziel war und ist, den Kern einer allumfassenden Bruderschaft der Menschheit zu bilden – einer Gemeinschaft von Weisen, ohne Unterschied von Herkunft, Religion oder Geschlecht.

Viele spirituelle Organisationen und okkulte Gesellschaften, haben ihre Ursprünge in dieser, durch diese Meister der Weisheit initiierte spirituelle Bewegung. Von der theosophischen Spiritualität wurden auch Schulen des modernen Rosenkreuzertums inspiriert, wie etwa die Anthroposophie Rudolf Steiners, aus der das Rosicrucian Fellowship hervorging – einer Organisation wiederum, die nicht ohne Bedeutung für die Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes (Lectorium Rosicrucianum) ist.

Es ist nur wenigen Menschen im Westen bekannt, dass die Theosophische Gesellschaft bei der Verbreitung fernöstlicher Weisheiten und Praktiken (z. B. Yoga) in Amerika und Europa eine historische Schlüsselbedeutung hat.

Helena Petrovna Blavatsky - ewigeweisheit.de

Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891)

Die Mahatmas

Helena P. Blavatsky – die Begründerin der modernen Theosophie – betonte immer wieder, dass das Wissen ihrer Schriften („Geheimlehre“, „Isis Entschleiert“, „Schlüssel zur Theosophie“) nicht von ihr selbst stamme, sondern von zwei in Tibet lebenden Adepten und Angehörigen einer großen Weißen Bruderschaft von Eingeweihten (es kursiert die Annahme sie leben bis heute im mythenumwobenen „Königreich Shambhala„). Madame Blavatsky erwähnte diese Adepten zum ersten mal im Jahr 1870 als die „Meister der Weisheit“ – die „Mahatmas“.
Diese Bezeichnung wurde später von anderen übernommen, die der theosophischen Bewegung nahe standen – darunter: Alice Bailey, Helena Roerich oder Manly P. Hall. Vor allem in den Vereinigten Staaten wurden die Mahatmas dann auch unter dem Begriff „Aufgestiegene Meister“ geführt.
„Mahatma“ ist aus dem Sanskrit und bedeutet „Große Seele“ (महात्मा mahātmā, महा mahā „groß“, आत्मन ātman, „Seele“ – „Mahatma“ war später auch Beiname von Mohandas Karamchand Gandhi, dem berühmten Pazifisten der Indischen Unabhängigkeitsbewegung).
Der Begriff Mahatma bezeichnet in etwa das, wofür im Christentum der Heilige steht. Manche Theosophen nennen die Mahatmas auch die „Älteren Brüder der Menschheit“ – oft auch einfach nur „Meister“.

Es heißt das Theosophen wie Helena P. Blavatsky, Henry S. Olcott, Alfred P. Sinnet und andere, mit diesen Mahatmas – den „Meister der alten Weisheit“ – in direktem Kontakt standen und ihnen teilweise an verschieden Orten auf der Welt auch persönlich begegnet sind. 
Doch sind die Mahatmas weniger überweltliche Geistwesen, wie viele glauben wollen, sondern lebendige Menschen, die wie wir, auf dieser Erde geboren wurden und sterben müssen, so wie auch jeder andere Mensch. 
Die Mahatmas gleichen eher hochrangigen Anhängern einer Schule des Lebens. Sie sind Mitglieder unserer eigenen evolutionären Menschheit. Zwar behaupten manche Leute aus der New-Age-Szene, dass es sich um Besucher außerhalb der Erde handele, vielmehr aber sind es Wissende, die die Lebensgesetze beherrschen gelernt haben, mit denen der Normalsterbliche noch zu kämpfen hat. In vergangenen Inkarnationen waren sie normale Menschen, doch durchliefen eine Reihe von Einweihungen und spirituellen Transformationen, um auf diesem Planeten als Diener der Menschheit zu agieren und zur Weiterentwicklung jedes Einzelnen in unserer Zivilisation beizutragen.

Alfred Percy Sinnet - ewigeweisheit.de

Alfred Percy Sinnet (1840-1921) – Empfänger der Mahatma-Briefe.

Die Briefe der Meister

Zwischen 1880 und 1885 erhielten die britischen Theosophen A. O. Hume und Alfred P. Sinnet geheimnisvolle Briefe von zwei Mahatmas: Kuthumi (K. H.) und Morya (M.). Aus dieser Zusammenarbeit kamen die Zielvorstellungen der Mahatmas zum ersten mal an die Öffentlichkeit.
Diese sagenhaften Briefe sind keineswegs Fantasiegebilde, sondern authentische Dokumente, die zuerst im British Museum in London ausgestellt und 1939 in den Bestand der British Library aufgenommen wurden.

Neben dem einzigartigen Inhalt ist vor allem auch die Beschaffenheit der Briefe außergewöhnlich: zum einen befindet sich die Schrift anscheinend innerhalb des Ölpapiers auf das sie geschrieben wurde, zum anderen sind die Wörter zwar handschriftlich verfasst, bei genauerem Hinsehen fällt aber eine eigenartige Schraffur auf. Es scheint als sei die Schrift darauf keine Tinte, sondern durch geistige Ferneinwirkungen im Papier materialisierte Farbe. Ein Ding der Unmöglichkeit?

Das Thema der Mahatmas wird bis heute kontrovers diskutiert. Kritiker Blavatskys zweifeln die Existenz der Meister der Weisheit an. Autoren wir der Amerikaner K. Paul Johnson glauben das es sich bei den Meistern um idealisierte Menschen handelt, denen Blavatsky in ihrem Leben einmal begegnet war. Auch die Society for Psychical Research (London) bezeichnete die Mahatma-Briefe 1885 zunächst als Fälschungen, distanzierte sich aber 1986 wieder von diesen Vorwürfen, da neuere Gutachten den Fälschungsbeweis nicht mehr für angebracht hielten.

Vielleicht scheint es auch weniger bedeutend zu sein, ob diese Meister urkundlich nachzuweisen sind, als vielmehr den hohen Wert der Aussagen ihrer authentischen Botschaften zu erkennen. Denn man kann davon ausgehen, dass das Wirken dieser Bruderschaft auch zu den großen gesellschaftlichen Veränderung beitragen hat, die sich Mitte des 20. Jhd. in Indien ereigneten.
Mahatma Ghandi, durch dessen Wirken Indien seine Unabhängigkeit vom britischen Empire erlangte, schrieb in seiner Autobiographie über Madame Blavatskys Buch „Der Schlüssel zur Theosophie“:

Dieses Buch regte in mir das Bedürfnis an die Bücher des Hinduismus zu studieren. Ich wurde eines Besseren belehrt hinsichtlich der von Missionaren gehegten Vorstellung, dass der Hinduismus voller Aberglauben sei.

 

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