Die Liebenden im Tarot

Beziehung, Sexualität, Persönlicher Glaube, Neugierde

Kurzbeschreibung:

Die Liebenden repräsentieren die Beziehung zweier Menschen zueinander. Sie sind die Verlockung des Herzens und stehen für den Impuls uns aus dem Garten (Eden) zu treiben in Richtung Erwachsensein. Dieser Impuls manifestiert sich als Neugierde und das ungebrannte Verlangen. Aber auch als sexuelle Begierde oder schlicht die Erfüllung von Pflichten. Was immer es sein mag, wenn wir einmal den Weg über die Schwelle des Paradieses geschritten sind, gibt es kein Zurück mehr. Die Liebenden werden auch in Verbindung mit dem Teufel gebracht, denn seine Energie ist absolut notwendig, absolut tödlich. Geliebte und Freunde – jeder lehrt uns und streckt unsere Auffassungsgabe. Jeder dieser kann uns umbringen, jeder dieser unser Herz brechen.

Zahl:

Numerologie der Sechs – 6

Hebräischer Buchstabe:

ז    “Waffe”

Details:

Auf alten Darstellungen sieht man auf diesem Tarotbild einen jungen Mann der zwischen einer alten und einer jungen Frau steht. Über ihm schwebt der Armor, seinen Pfeil auf ihn gerichtet. Er ist der Bräutigam der sich nun für seine Braut entscheiden soll, dennoch aber von seinem Mutterverhältnis nicht ablassen kann. Vielleicht lässt ihn seine Mutter auch nicht gehen. Darum wird diese Karte manchmal auch »Der Scheideweg« genannt – einem Punkt im Leben, an dem wir uns aus vollem Herzen heraus für eine Sache frei entscheiden müssen. Es ist die Karte der eindeutigen Bejahung, der Entschiedenheit die dazu führt sich mit ganzem Herzen einer Aufgabe zu widmen. Das geht jedoch nicht ohne Opfer zu erbringen.

Ent-Scheiden heißt Gegensätze zusammenzuführen. Die Liebenden symbolisieren die erste Entscheidung, die der Suchende auf seiner Reise durchs Leben ohne Hilfestellung zu fällen hat. Es ist die Karte der Wahl, deren Ergebnis von entscheidender Bedeutung ist. Auf dem Bild sehen wir Adam und Eva, die zwischen zwei Bäumen stehen – dem Baum der Erkenntnis von Gutem und Bösem (links im Bild), dessen Früchte sie wissend machen, und dem Baum des Lebens (rechts mit flammenden Blättern) der ihren Körpern ewiges Dasein ermöglicht. Ersterer lässt sie frei über ihr Schicksal und auf höherer Ebene über ihr seelisches Wachstum bestimmen. Damit gibt die Frucht des Erkenntnisbaumes ihnen letztendlich die Freiheit ihre Seele aus dem irdischen Kreislauf der Inkarnationen zu befreien, während der Lebensbaum ihren Körpern zwar ewiges Leben gibt, doch sie nicht selbst entscheiden können, wie lange ihre Seelen im irdischen Körper verweilen müssen. Da laut Genesisbericht der Mensch durch die Verführung der Schlange einen Biss vom Apfel der Erkenntnis nahm, wurde ihm seither der Zugang zum Baum des Lebens durch das flammende Schwert des Cherubs1 versperrt, und von ihm aus dem Paradies verwiesen.

Vor diesem Hintergrund deutet die Karte auf die Umstände die sich aus unseren wahren Entscheidungen ergeben, denn alles gegenwärtig Beschlossene, wird eine Konsequenz in der Zukunft haben. Das Ergebnis unserer Wahl ist von »entscheidender« Bedeutung, weshalb es ratsam ist eher auf unsere Intuition zu vertrauen als alleine auf den Verstand.

Negative Aspekte dieser Tarotkarte sind Wahlfreiheit und die damit verbundene Unentschiedenheit.

1 Ein Cherub (pl. Cherubim) ist ein Engel von höchstem Rang, der von Gott nur für besondere Aufgaben herangezogen wird. Allerdings haben nicht die Gestalt des Menschen, wie etwa die Engelsklasse der Seraphim.

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