Unter dem höheren Verstand kann man sich eine denkende Seele vorstellen, deren Sitz im Gehirn ist.
Dies ist ein Teil der Seele, die der Mensch den Tieren voraus hat. Anders als die anderen Teile der Seele ist dieser Teil nicht vergänglich und existiert vor der Geburt des Menschen und bleibt unsterblich. Ebenso wie das Selbst, ist der Höhere Verstand ein Teil der Monade und damit in direkter Verbindung mit dem Göttlichen.
Diesen Teil der menschlichen Existenz könnte man mit dem in der indischen Philosophie gebrauchten Begriff des Buddhi, des Erkenntnisvermögens oder auch mit dem in der griechischen Metaphysik von Platon formulierten Nous beschreiben. Platon bezeichnete diesen Seelenanteil auch mit dem edelsten Teil der Seele.