Der Gehängte im Tarot

Loslassen, Umkehr, Aufhebung, Opfer

Kurzbeschreibung:

Ein Mann der von einem hölzernen Balken hängt. In diesem Bild ist jedoch eine Doppeldeutigkeit zu erkennen, denn man kann die Karte auch umgekehrt betrachten, womit sich einem die Frage stellt ob der Mann oder die Welt verdreht ist. Es gibt einen Heiligenschein auf dem Kopf des Märtyrers, womit man einen Hinweis auf die Kreuzigung Christi erhält. Besonders zu erwähnen ist auch die Tatsache, dass das Holz lebendig ist, denn man sieht Blätter daran und dass das Gesicht des Mannes verzückt scheint, und er nicht leidet. Die Figur, im Ganzen betrachtet, deutet auf Leben in der Schwebe hin – jedoch Leben und nicht Tod. Die Geschichte seiner höheren Natur ist eingebettet in einen besonderen Symbolismus: nach dem heiligen Mysterium des Todes folgt das glorreiche Mysterium der Wiederauferstehung. Die Zerstörung des Selbst bringt der Menschlichkeit Lebendigkeit und bezieht damit ein, dass das Opfer heiligt.

Zahl:

Numerologie der Zwölf – 12

Hebräischer Buchstabe:

מ    “Wasser”

Details:

Der Gehängte ist eines der seltsamsten Tarotbilder. Er ist das Symbol für das Opfer das der Suchende erbringen muss um den Weg zu seiner »Wiedergeburt« in der Unsterblichkeit des Geistes zu finden. Auf diesem Bild wird angedeutet, das man in der Klemme steckt, ja vielleicht sogar alles zum absoluten Stillstand gekommen ist. Man sitzt in einer Art Gefängnis und fühlt sich den äußeren Umständen ausgeliefert, ist vielleicht krank oder stagniert in einer schlimmen (Sinn)krise. Zeit die Dinge so zu nehmen wie sie sind und umzudenken und mal die Welt kopfunter zu sehen! Dann kann das Erscheinen dieses Bildes auch auf tiefste Einsichten verweisen, einem neue Weltsichten geben und zur Lebensumkehr führen. So kann aufgelöst werden, was festgefahren, was verknöchert ist. Spirituell gesehen ist die Karte des Gehängten ein Symbol für die Initiation, denn nur aus der Einschränkung wird man sich des Lebensrahmens bewusst und so ist Ausdehnung überhaupt erst möglich. Aus diesem Grund ist die 12. Karte ein Wegweiser der Weisheit, der aber nur dann erscheint, wenn wir uns nicht hängen lassen und resignieren – Einsicht führt zur Reife! Um wirklichen Erfolg durch wahre Erfüllung zu erreichen, so die traditionelle Interpretation dieser Karte, muss man sich eher an den Gesetzen des Universums ausrichten als an denen die uns Menschen gaben. Das setzt einen starken Glauben und Festigkeit voraus.

3 Kommentare
  1. Der Ursprung dieser Tarot
    Der Ursprung dieser Tarot Karte (Der Gehängte) liegt in der Ur-Sumer Mythologie;
    „Inanna und Enki (A nun na)“ bzw. „Inannas gang in die Unterwelt“, als „I nan na“ Kopfüber an einem Pfahl gehängte wurde. Gruß E-A

  2. PS. Im sumerischen Pantheon
    PS. Im sumerischen Pantheon wurde mit der Zahl „Zwölf“(Sternbilder, -Astrolab B) Gerechnet.
    zB. 1 bis 12, 13 bis 24, … 37 bis 48 und 49 bis 60.
    Die 60 ist dabei die Zahl von „An“ (Gott) zB. Enki 40 und Enlil hat die Symbolzahl 50. Die Null steht hier für Nammu (Ur-Mutter). Gruß E-A

  3. So wie der Mensch hier „hängt
    So wie der Mensch hier „hängt“, sieht es aus, dass er die Lage selbst gewählt hat. Entspannt schaut er dem Treiben aus einem anderen Blickwinkel zu. Der Heiligenschein könnte daher auch die Erleuchtung sein, die ihn gerade trifft, die Erkenntnis, dass man „so gesehen“ die Medaille 2 Seiten hat.

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