Bauernregeln

Seit alter Zeit gibt es die sogenannten „Bauernregeln“, die im Jahreslauf das Wetter deuten und welche Folgen sich daraus für die Landwirtschaft ergeben. Schon im alten Griechenland unternahmen die Bauern Versuche, besondere Wetterregeln zu ergründen.

Folgend sind einige der vielen Bauernregeln, für unser alltägliches Leben geeignet, aufgeführt für alle Monate, von Januar bis Dezember.

Januar

Morgenrot am Neujahrstag Unwetter bringt und große Plag.
Eis und Schnee im Januar, künden ein gesegnet‘ Jahr.
Wie das Wetter zu Markarius (2. Januar ist der Tag der heiligen Markarius) war, so wird’s auch im September – trüb oder klar.
Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß.
Braut der Januar Nebel gar, wird der Frühling nass fürwahr.

Februar

Wenn der Hornung (Februar) warm uns macht, friert’s im Mai noch oft bei Nacht.
Scheint zu Lichtmess (Mariä Lichtmess am 2. Februar) die Sonne heiß, gibt’s noch sehr viel Schnee und Eis.
Im Hornung Schnee und Eis macht den Sommer lang und heiß.
Rauer Februar, schöner August.
Hornung hell und klar, gibt es gut’s Frühjahr.

März

Märzenstaub und Märzenwind, guten Sommers Vorboten sind.
Wenn es Kunigunde (3. März ist der Tag der heiligen Kunigunde von Luxemburg) friert, man’s noch vierzig Tage spürt.
Märzensonne – kurze Wonne.
An Vierzigritter (10. März ist der Tag der heiligen vierzig Märtyrer) kalter Wind, noch vierzig Tage windig sind.
Soviel Nebel im März, soviel Gewitter im Sommer.

April

Wenn’s viel regnet am Amantiustag (8. April ist der Tag des heiligen Märtyrers Amantius), ein dürrer Sommer folgen mag.
Gibt’s im April mehr Regen als Sonnenschein, wird warm und trocken der Juni sein.
Grollt der Donner im April, ist vorbei des Reifes Spiel.
Gehst du im April bei Sonne aus, lass nie den Regenschirm zu Haus.
Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge tut er weh.

Mai

Windet’s am ersten Mai, dann das ganze Jahr.
Wie’s Wetter am Kreuzauffindungstag, bis Himmelfahrt es bleiben mag.
Heiligkreuz (3. Mai ist der Tag der Auffindung des Kreuzes Christi) nass, wächst nirgends Gras.
Der Florian (4. Mai ist der Tag des heiligen Märtyrers Florian), der Florian, noch einen Schneehut setzen kann.
Ein kühler Mai wird hoch geacht‘, hat stets ein gutes Jahr gebracht.

Juni

Juniregen und Brauttränen dauern so lange wie’s Gähnen.
An Sankt Medardus (8. Juni wird des heiligen Medardus) wird ausgemacht, ob vierzig Tag die Sonne lacht.
Sankt Medard (Heiliger Medardus) keinen Regen trag‘, es regnet sonst wohl vierzig Tag‘.
Wenn es regnet an Gervasius (19. Juni ist der Tag des heiligen Märtyrers Gervasius), es vierzig Tage regnen muss.
Regnet’s am Siebenschläfertag (27. Juni), es noch sieben Wochen regnen mag.

Juli

Was der Juli nicht siedet, kann der August nicht braten.
Wenn der Juli fängt zu tröpfeln an, so wird man lange Regen haben.
Wenn im Jul‘ das Vieh nicht schwitzt, es im August oft donnert und blitzt.
Wie’s Wetter am Siebenbrüdertag (10. Juli ist der Tag der Sieben Brüder), es sieben Wochen bleiben mag.
Macht der Juli uns heiß, bringt der Winter viel Eis.

August

Trübe Aussicht an den Hundstagen (23. Juli bis zum 23. August), trübe Aussicht das restliche Jahr.
Hundstage heiß – Winter lange weiß.
Wenn’s im August aus Norden weht, beständiges Wetter vor dir steht.
Nebel im August – ein kalter Winter.
Wird’s an Dominik (8. August ist der Tag des heiligen Dominikus) sehr heiß, dann bleibt der Winter lange weiß.

September

Wie Sankt Ägidientag (1. September ist der Tag des heiligen Ägidius), so der ganze Monat mag.
Ist Ägidi (Tag des heiligen Ägidius) ein heller Tag, ich dir einen schönen Herbst ansag‘.
September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst ansagen.
Im September schwitzen – im Dezember sitzen.
Donnert’s im September noch, liegt der Schnee um Weihnacht hoch.

Oktober

Wenn’s im Oktober friert und schneit, bringt der Januar milde Zeit.
Warmer Oktober bringt fürwahr uns sehr kalten Februar.
Der Oktober freundlich und mild, der März dann rau und wild.
Oktoberregen verspricht ein Jahr voller Segen.
Im Oktober Sturm und Wind uns den frühen Winter künd’t.

November

Allerheiligen (1. November dem Gedenken aller Heiligen, Märtyrer und Verstorbenen) feucht, wird der Schnee nicht leicht.
Wenn im November die Wasser steigen, dies nassen Sommer will anzeigen.
November nass, bringt jedem was.
Hat Martini (11. November ist der Tag des heiligen Martin von Tours) einen weißen Bart, dann wird der Winter lang und hart.
Donnert’s im November gar, so folgt ihm ein gesegnet‘ Jahr.

Dezember

Wenn’s regnet am Bibianstag (2. Dezember ist der Tag der heiligen Bibiana), regnet’s vierzig Tage und eine Woche danach.
Geht Barbara (4. Dezember ist der Tag der heiligen Barbara) im Klee, kommt’s Christkind im Schnee.
Regnet’s an Sankt Nikolaus (6. Dezember ist der Tag des heiligen Nikolaus von Myra), wird der Winter streng und graus.
Wird es kalt, kommt der Winter bald. Schneit es zu Sankt Nikolo (Nikolaus), ist der Winter auch schon do.
Wenn die Kälte in der ersten Adventswoche kommt, hält sie zehn Wochen an.

 

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