Interview mit Irene Amplatz – Heilerin und Schamanin in Südtirol

Was macht jemanden zum Heiler? Manche Menschen fühlen sich dazu berufen, anderen Menschen zu helfen und machen dazu besondere Ausbildungen. Sicher gibt es einen Grund, wieso man diesen Weg wählt.

Manche aber finden zu dieser Lebensaufgabe auf Umwegen – ja hatten es vielleicht sogar nie vor, einmal als Heilerin oder als Heiler zu arbeiten. Etwas führte sie dazu – oder besser gesagt: Menschen mit Beschwerden oder Krankheiten kamen irgendwann, um sich helfen zu lassen.

So erging es auch Irene Amplatz, einer Heilerin und Schamanin in Südtirol. Ich sprach mit ihr über ihre natürliche Berufung und ihren Umgang mit Krankheit, ihr Wissen über Kraftorte und was jemanden vielleicht zu einem Heiler macht.
 

Irene, wieso eigentlich wird jemand krank?

Krank werden heißt einen Wegweiser finden. Man muss eben leben und irgendwelche Situationen korrigieren. Meist ist es ein passiver Widerstand. Ich sage immer „da geht der Schuss nach hinten los“. Aktiver Widerstand ist Aggression, Rebellion – gegen etwas das einem nicht passt. Der passive Widerstand äußert sich zum Beispiel als Krankheit. Unfälle und Schicksalsschläge sind ebenfalls Wegweiser, so wie auch „tote“ Beziehungen krank machen. Manche haben ein total falsches Beziehungsmodell. Sie meinen sie müssten einen Lebenspartner finden und das funktioniert ja nur selten, da sie eines nicht verstehen: Zusammensein ist das Gegenteil von Alleinsein. Sie verstehen nicht, dass zusammen zu sein und wieder allein zu sein, eine Beziehung in Bewegung hält – damit man wieder Lust hat zusammen zu sein. Bewegung ist Leben, Stillstand der Tod. Doch den meisten Menschen geht es eher um Besitz und Abhängigkeit. Und dann kommt dann irgendwie der Eingriff vom Universum.
 

Ein Eingriff vom Universum? Das heißt, alles steht bereits in den Sternen?

Nun, zuerst einmal die Frage: wieso fühlen sich zwei Leute voneinander angezogen? Die ähnlichen oder entgegengesetzten Schmerzkörper bzw. Schattenseiten der Partner ziehen sich an, damit deren Heilung durch die Beziehung gefördert wird. Attraktion und Repulsion – Anziehung und Abneigung. Manche sagen nun: ja, jetzt sind wir zusammen, und ist das aus einer Schwäche heraus entstanden, schafft man eine Struktur aus einer Liebe. Liebe aber ist etwas Bewegliches und lässt sich nicht strukturieren. Es ist wie mit dem Wasser. Es lässt sich nicht greifen. Bewahrt man es zu lange in einem Behälter auf, wird es giftig. Das Selbe gilt für das Feuer: wer versucht dem Feuer eine Struktur zu geben, bringt es zum Erlöschen.
Aus der Angst geboren, sich zu verlieren, oder zu leiden, strukturieren die meisten Menschen eine Beziehung, eine Liebe und verstehen nicht, dass sie dadurch den Tod herbeirufen. Es ist nur eine Frage der Zeit: Stabilität garantiert Wechsel, Wechsel garantiert Stabilität.
Früher hatte man als Frau die Möglichkeit zu sagen: ich hatte Glück, mein Mann hat mich gut behandelt. Aber da ist keine Liebe mehr. Und auch das ist Krankheit. Viele nämlich macht krank ihr Kummer, um eine nicht gelingende oder zerbrochene Liebe.
 

Man kann an Liebeskummer erkranken?

Ja. Sie haben eine Mauer errichtet in ihren Herzen. Wie soll da aber Bewegung in der Liebe sein? Und dann steigt der Wunsch auf, den anderen zu verlassen. Wenn da nicht die Angst vor der Trennung wäre. Zum Beispiel haben sie zusammen ein Haus gekauft und es ist sehr schwer sich finanziell zu trennen.
 

Krank zu werden bedeutet ja nicht für jeden das Gleiche. Was hat es auf sich mit den individuellen Symptomen in denen sich eine Krankheit zeigt?

Symptome sind unterschiedlich. Sie weisen wohl auf eine blockierte Emotion hin, auf eine stagnierende Lebenssituation. Das gilt vielleicht auch dann, wenn jemand eine Arbeit nur wegen des Geldes ausführt. Auch das kann die Ursache sein.
Für mich ist eine Krankheit ein Hinweis der einem hilft herauszufinden wie man mit dem eigenen Leid umgeht. Der alte Esoteriker Georges Gurdjieff sagte: „Du musst Leiden lernen“. Im Leiden entsteht das Licht – oder: wenn wir das auf den Lichtbringer beziehen, einst der geliebte Engel des Herrn – so heißt es. Doch da er hoffärtig war und den Menschen nicht als höchstes Wesen anerkennen wollte, wurde er gestürzt. Seither täuscht er und quält die Menschen. Täuschung und Leid aber können auch ein Ansporn sein das Licht zu suchen. So könnte man Krankheit wirklich als Wegweiser verstehen.
 

Ist Einsamkeit auch eine Ursache für Krankheit?

Das ist ein besonderes Thema auf das ich schon oft angesprochen wurde. Ich lebe seit glaube ich etwa sieben Jahren alleine. Am Anfang fragten mich alle: Wie kannst Du nur alleine sein, wie geht denn das? Alleinsein macht den meisten Menschen Angst. Wenn jemand aus Angst eine Beziehung eingeht oder eine Gemeinschaft jeglicher Form, dann ist das in der Angst geboren. Und das ist kein guter Wegbegleiter.
Auch für mich war es eine Herausforderung. Eigentlich aber geht es mir gut allein. 20 Jahre habe ich meine Mutterrolle erfüllt und da musste ich ja immer Rücksicht nehmen. Das gilt im Übrigen ja auch für eine Beziehung.
Aus Angst allein zu sein, nehmen darum viele in Kauf sich zu verstellen. Im Beruf kannst Du nicht Du selbst sein, bei Deinen Freunden bist Du nicht Du selbst, in Deiner Beziehung bist Du nicht Du selbst. Das kann ganz schön anstrengen. Zusammensein und Alleinsein. Alleinsein ist so wichtig, um auch die Dinge mal zu verarbeiten. Man muss lernen alleine zu sein. Ich habe gelernt in meinem Alleinsein auch Genuss zu finden.
Hat denn nicht alles auch eine genüssliche Seite? Nichts ist nur positiv oder nur negativ.
Einst habe ich mal einen schönen Satz gelesen: es gibt keine schwierigeren Personen als jene die gelernt haben alleine zu sein. Aber was ist das Tolle daran? Wenn man lernt alleine zu sein, mit sich selbst zu sein. Die meisten Leute scheuen die Konfrontation mit sich selbst. Es braucht eine Weile und man muss sein Leben gewiss umkrempeln.
Bei mir ist es so: ich genieße das Alleinsein und ich bin nicht bereit das aufzugeben, um bei wem anders ein Loch zu füllen oder um mit jemandem für irgendetwas zusammen zu sein. Es sollte also nicht darum gehen jemanden zu suchen, um das eigene Loch der Einsamkeit zu füllen, sondern um einer Begegnung entgegenzugehen, die mein Interesse, die mein Wachstum stimuliert. Wo ich die Möglichkeit habe einen neuen Input zu neuem Denken zu finden.
 

Irene Amplatz

Ist es manchmal vielleicht auch die Ignoranz der Menschen die krank macht?

Krankheit bedeutet: bitte Beachtung. Viele sind auch krank, um sich den Leuten, mit denen sie zusammenleben, besonders eindrücklich mitzuteilen. Krankheit kann also auch Beachtung erzwingen – auch vom Arzt. Doch wieso eigentlich übergeben wir dann die Verantwortung an jemanden der uns gar nicht kennt?
Damit eigentlich fängt alles an: immer nur Beachtung in einer Form oder einer anderen oder von jemand anderem beachtet zu werden oder anders herum:
Dein Körper sagt Dir „Du beachte diesen Teil, da fließt es nicht, da hast Du eine Blockade, das will ich loswerden.“
Hat jemand zum Beispiel viel gestauten Zorn, wird das sehr deutlich. Wenn einer innerlich grollt, dann, egal wohin er sich begibt, gerät er stets in Konflikt. Sei es beim Suchen des Parkplatzes und einer nimmt ihn ihm weg.
Was also bedeutet das?
Alle Symptome, seien sie physischer oder emotionaler Art, sind Anzeiger dafür, dass jemand, wie in obigem Falle, in Wirklichkeit vielleicht sehr viel Angst hat.
 

Wenn jemand zu Dir kommt und Du erfährst, dass die Person ein Problem hat alleine zu sein, würde da manuelle Therapie helfen, um etwas einzuleiten, damit die Person mit ihrem Zustand besser klarkommt?

Sicherlich. Wenn ich mit jemandem mit meinen Händen arbeite, kann ich ihm von meiner Energie geben. Davon habe ich wirklich sehr viel (lacht). Eine Bekannte meinte einmal: „Du hast zu viel Energie, entweder Du gibst sie ab oder sie verzehrt Dich von Innen.“
 

Du hattest mir erzählt, dass Du bereits viele Kraftorte auf unserem Planeten besucht hast. Kann man an solchen Orten auch Energie sammeln?

Natürlich. Jeder Ort hat eine eigene Schwingung, die sich auch auf einen Menschen übertragen kann. Ich möchte aber noch einmal zurückkommen auf die persönliche Energie die ein Mensch hat. Angenommen man macht eine Aurafotografie von einer Person, die eine ernste Krankheit hat, dann würde man im Aurafeld einen großen Schattenbereich finden. Hier kommt auch das Prinzip der Homöopathie ins Spiel, was im übertragenen Sinne bedeutet „Klingst nicht, dann schwingt’s nicht.“ Nun sind ja die Substanzen, die etwa in den homöopathischen Schüsslersalzen eine Rolle spielen, gelöste Salze. Alchemistisch könnte man Salze auch als etwas beschreiben, das sich aus Grundelementen zusammensetzt, die sich entgegenstehen: Feuer und Wasser. Bringt man natürliches Wasser mit Wärme in Berührung, so verdunstet es und nach einiger Zeit bildet sich ein salzartiger Rückstand. Im Wasser sind also Salze gelöst. Hat nun einer Probleme mit seiner Verdauung, zeigt das, dass der Salzgehalt im Körper nicht in Ordnung ist. Man kann aber Schüsslersalze einnehmen, die ganz einfach über ihre feinstofflichen Schwingungen helfen, dieses Verhältnis wieder in Harmonie zu bringen. Hier wirkt die Resonanz. Denke etwa an zwei Stimmgabeln gleicher Stimmung, also z. B. mit dem Ton A: wird eine angeschlagen, beginnt auch die andere mitzuschwingen. Nun kann ich mit einem Pendel herausfinden, wo im Schwingungsfeld eines Menschen eine Blockade sitzt. Dann versuche ich nicht invasiv sondern passiv, wie mit der Stimmgabel, auf diesen blockierten Bereich einzuwirken. Das Selbe passiert mit der Energie meiner Hände.
 

Wo wir beim Thema Resonanz sind: Wer entscheidet darüber, welche Art von Heilung notwendig ist und über den Ablauf einer Heilsitzung

Es gibt Leute die haben eine klare Vorstellung und auf die gehe ich logischerweise ein. Es kommen aber auch Leute die gar nicht wissen was sie wollen, dann frage ich „Willst Du mir was sagen?“ Diese Frage erfolgt aber nicht nur durch Worte, sondern ich bin wie ein weißes Blatt Papier. Dein Energiefeld wirkt auf mein Energiefeld ein und ich spüre das.
 

Was meinst Du damit, dass unsere Energiefelder aufeinander wirken?

Nun, wenn mir einer gegenüber sitzt und besondere Beschwerden hat, dann spüre ich welcher Art diese Beschwerden sind.
 

Eine Heilsitzung bei Dir beginnt also damit, dass Dir ein Hilfesuchender gegenübersitzt?

Genau. Wo wir uns gegenübersitzen spüre ich, was hat der für Erwartungen. Doch ich kann nur helfen, wenn er sich helfen lassen will. Manche sagen mir ihr Problem und wenn man dann eine logische Ist-Situation-Erhebung macht, findet sich die Lösung von selbst.
Durch Hände auflegen oder massieren, gebe ich ihnen einfach meine Energie, die auch stark genug ist oder ich teile mit ihnen meine Erkenntnisse. Ein Händeauflegen oder Massieren ist ja ein Vermischen zweier Körper und ihrer Energie. Wenn meine Energie stark ist, dann gebe ich den dunklen Stellen in Deinem Energiefeld schonmal eine, sagen wir, eine Zündung. Wenn ich die Chakras auspendele, kann ich die mit meinen Händen von -100 auf 0 bringen, also ins Gleichgewicht.
Ich habe auch gesehen, dass wenn ich die richtigen Worte sage, dass wenn ich also in einer Sitzung, das genau auf einen Punkt bringe, dann gehen die Chakras auch wieder auf.
 

Wie finden die Menschen zu Dir?

Sagen wir es ganz einfach in einem Wort: Mundwerbung.
 

Ich kenne einen Heiler aus den Niederlanden, der mal zu mir meinte, die Leute kamen dann plötzlich von selbst. Er hatte nie seine Heilertätigkeiten beworben.
Da frage ich mich nun: kann man erklären, warum die Menschen zu einem wahren Heiler finden?

Das kann man erklären. Ein Licht zieht die Hilfesuchenden an. Der Hauptpunkt des Menschseins ist ja die ewige Wahrheit, das ewige Licht, das ewig Gute zu finden. Und um das zu finden, müssen wir ja von einem Extrem ins andere oder wie man auch sagt „in die Goldene Mitte kommen“. Und so kommen wir zum ewigen Licht, zur ewigen Wahrheit, die dann nicht mehr die Wahrheit für den Moment ist und von anderen widerlegt werden kann, sondern als ewiges Licht bleibt, dass ja auch im nächsten Leben, in der nächsten Inkarnation bleibt. Das kann Dir nie jemand mehr nehmen. Folglich: man hat Interesse, egal was ich tue, ist Ungleichgewicht ins Gleichgewicht zu bringen. Oder wie kann man es anders sagen? Meine Schattenseiten zu sehen und die in Licht zu verwandeln. Damit erhalte ich Auskunft über mich, was ich anschauen muss, was ich bearbeiten muss. Dabei entsteht ein Schattenpunkt, der sich in Licht verwandeln lässt. Je mehr Licht ich habe, desto stärker strahlt es und desto länger ist meine Strahlungskraft. Und das wirkt unbewusst auf die Leute. Das bringt sie dann zusammen mit jemandem, der ihnen meine Nummer gibt und sagt „schau, ich kenne eine die kann Dir helfen“ und die gehen dann hin.
 

Du hast auch von einem Entwicklungsprozess gesprochen. Sind Frauen eher dafür offen als Männer?

Gleichviel. Es kommen ebensoviele Männer zu mir wie auch Frauen.
 

Und wie alt sind die Leute die zu Dir kommen?

Sagen wir mal von minus vor der Geburt, denn es kommen ja auch viele zu mir die nicht schwanger bleiben können. Schon denen kann ich helfen. Wenn die zu mir kommen, kommen sie auch wieder mit dem Kind. Ich begleite sie dann, auch homöopathisch. Oder sie kommen nach der Geburt, dann massiere ich sie, damit die Kräfte im Körper wieder fließen.
Mir ist aber auch passiert, dass Kinder ihre Eltern zu mir gebracht haben.
 

Die Kinder haben Ihre Eltern zu Dir gebracht? Wie kam es dazu?

Einst kam eine Klientin zu mir wegen ihres Kindes. Von dem Kind war noch ein Freundin dabei. Und dieses andere Kind hatte zugeschaut, was wir da machen. Und da hat’s nicht lange gedauert, dass sie ihre Eltern herbrachte. Ihre Mutter hatte gesagt, ihre Tochter hätte ihr den Weg zu mir gezeigt.
Ein Kind denkt nicht linear, dass ist das Schöne. Das entwickelt sich erst, wenn es älter wird. Das Kind ist für mich wie eine Vase und was es da rein regnet, dass muss es aufnehmen. Kinder haben die ganzen Antennen und Fühler und sind damit immer im Jetzt.
 

Wenn man Heiler sein will, muss man ja auch selbst Entwicklungen durchgemacht haben. Was aber führt einen dahin auch wirklich anderen zu helfen?

Zuerst muss Du lernen Dir selbst zu helfen, statt jemand Anderem zu helfen. Ich gebe einfach das weiter, was ich in mir selbst erledigt habe. Zum Glück habe ich ein sehr lebendiges und auf jeder Seite intensives Leben geführt. Ich hatte das ewige Licht gesucht und dann auch Probleme gelöst. Zuerst habe ich meinen Sohn geheilt. Damit hat alles angefangen. Das waren alles nur Lehrschritte, was ich erst am Schluss verstanden hatte. Ich bin nie mit der Idee aufgestanden Heilerin zu werden. Ich nahm an einem Schamanismus-Kurs teil, da mich die Magie interessierte. Im Schamanismus-Kurs ist herausgekommen, dass man das macht um zu heilen. Und da dachte ich mir „naja, wird schon der Weg dorthin sein“ und da machte ich das halt mal – was Besseres hatte ich nicht gefunden, nach meiner ewigen Suche.
Heute verstehe ich: ich muss anderen das weitergeben, was ich in meinem eigenen Leben erledigt oder bewältigt habe. Ich habe da gelernt wie ich aus den Schwierigkeiten herauskomme, zu sehen, wie man im Schaden den Nutzen erkennt. Logisch, das habe ich erlebt, das habe ich erkannt, das habe ich in den ganzen Sinnen, das spüre ich sofort, da bringe ich Dich sofort auf den Punkt. Denn alles was ich in mir selbst erkannt habe, kann kein Mensch vor mir mehr verbergen. Das brauchst Du mir gar nicht zu sagen, das spür ich (macht eine deutliche Geste).
Also: man kann im anderen nur das erkennen, was man schon in sich selbst erkannt hat. Und diese Erkenntnis, dadurch entsteht ein gewisses Feingefühl und das spürt mein Gegenüber. Ich sage immer „Ich spiegele die Leute“. Viele sagen auch oft: „Wenn ich bei Dir bin, so rede ich mit niemandem“.
Ich hatte Männer hier, die am Anfang gar nicht geredet haben. Einer war der Lustigste. Der kam aus einem Dorf, hier aus Südtirol, ein riesiger Mann. Und da setzte er sich und ich fragte ihn: „Nun, was bringt Dich zu mir?“ Da meinte er „die haben mich irgendwie gezwungen zu Dir zu kommen.“ Ja und? Kein Wort! Ich hatte seine Skepsis gespürt, am ganzen Körper habe ich sein Misstrauen gespürt. Da dachte ich mir „ich habe Dich ja nicht gerufen und jetzt sitzt Du hier, so mache ich meine Arbeit.“
Dann fing ich an ihm etwas über ihn zu erzählen. Da hättest Du ihn mal sehen sollen, wie er staunte: „Da sagt eine etwas über mich, die das doch überhaupt nicht wissen kann.“ Dann legte ich ihm die Hände auf und der Mann war danach so glücklich, dass mich sein Gesichtsausdruck erinnerte, wie an ein kleines Baby das man gerade gebadet hat und gepudert wurde und voll und ganz glücklich ist (lacht). Da musst Du Dir vorstellen, dieser riesige Typ vom Dorf.
Bevor er dann ging, sagte ich ihm, dass wenn es ihm noch nicht ganz gut geht, er dann halt nochmal komme, nach einem Monat.
Nach einem Monat kam er dann wieder. Das Erste was er gesagt hat war: „Ich muss mich bei Dir entschuldigen.“ Und ich fragte „für was?“, worauf er meinte „Nun lass ich den Hokuspokus mal über mich ergehen und ich muss sagen, dass ich darauf gekommen bin: der Hokuspokus funktioniert.“ (lacht) Das war für mich natürlich schön. Und so habe ich mit ihm seine ganze Problematik durchgearbeitet, von seiner Kindheit, seiner Beziehung – da waren schon mehrere Sachen. Dann hatten wir vielleicht so ein Jahr gearbeitet. Nach dieser Zeit dann, gestand er mir dann mal, dass er dann selbst eine Kinesiologie-Ausbildung gemacht hatte.
 

Hast Du das öfter erlebt, dass jemand Anfangs total misstrauisch war und sich dann aber ganz weit öffnete?

Ja! Zigmal! Ich habe Menschen geholfen, egal ob es um das Materielle, Gesundheitliche oder Emotionale ging, ich hatte sie zur richtigen Einstellung gebracht.
Für mich zählt der Satz von René Descartes: „Ich denke, also bin ich.“ So wie ich über mich denke, wirke ich auf die Anderen. Nicht nur! Das was ich denke, schon bevor ich’s ausspreche, ändert die Vibration meiner Atmung. So wie ich in ein Rohr hineinblase, so kommt es auf der anderen Seite heraus und als Echo zurück. Folglich, wenn die Leute z. B. finanzielle Probleme haben, dann sehen sie alles nur negativ und sind immer darum besorgt um das Geld und sparen und sparen. Wenn ich also ins Rohr so reinblase, dann kommt als Echo zurück: Geldmangel, Geldmangel, Geldmangel. Ja, das ist so! Und dann sage ich: „So, nun schauen wir das positiv an: das ist die Situation – das ist der Mangel – das wollen wir erreichen.“ Dann schauen wir das mal von der positiven Seite an und sehen alles was Mangel ist, nicht mehr als Mangel an, sondern als Wegweiser, vielleicht etwas umzuentscheiden, in der ganzen Sache. Also: wobei ich diesen Menschen geholfen habe war ganz einfach positiv zu denken. Wie ich denke, also bin ich – wie ich ins Rohr hineinblase, so kommt’s zurück.
 

Danke Irene für das Interview.

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