Ain Soph in der Kabbala

אין סוף

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,
und in deinem Licht sehen wir das Licht.

– Psalm 36:10

Bedeutung:

Das unendliche, rotierende Nichts des Urlichts

Gematrie:

1577

Quersumme: 20
Basis 9 = 2

Zahl:

0 oder ∞

Das Ain Soph, wörtlich „es hat kein Ende“, bezeichnet in der Kabbala das Unendliche. Es ist die äußerlichste Wirklichkeit Gottes außerhalb der Manifestationen der Sefiroth Kether bis Malkuth, der 10 Licht-Sphären aus denen der Kosmos entstand. Nach Isaak Luria (1534-1572) fand die Schöpfung der Welt durch ein Zusammenziehen (Tzim-Tzum, heb. צמצום) innerhalb dieser Unendlichkeit statt. Der griechische Philosoph Anaximander (610–546 v. Chr) sprach hier vom Apeiron (griech. άπειρον), dem Ursprung aus dem die Welt entstand, dem Anfang und Ursprung aller seienden Dinge.

Die Sefiroth des kabbalistischen Lebensbaums emanieren aus den drei Schleiern:

  1. Dem Nichts: Ain (‏אין‎)
  2. Dem Grenzenlosen: Ain Soph (‏אין סוף‎)
  3. Dem grenzenlosen Licht: Ain Soph Aur (‏אין סוף אוֹר‎)

Der dritte Schleier ähnelt einem großen, dunklen Meer aus lebendigen Licht, woraus sich im Schöpfungsvorgang die erste Sefirah Kether verdichtet, aus der sich dann die weiteren Sefiroth in immer dichteren Formen kristallisieren, bis sie schließlich in der materiellen Welt, innerhalb der Sefirah Malkuth physisch in Erscheinung treten.

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