Johan von Kirschner
Ein Philosoph ist jemand der die Weisheit liebt, was aber gar nicht bedeuten muss, dass er schon weise ist. Vielmehr strebt er nach Weisheit, möchte sie entdecken, sie erringen. Für den Denker Sokrates ähnelte er dem Eros, dem Gott der Liebe, für den nicht der Besitz des Geliebten wichtig ist, sondern das Streben danach.
Ein Philosoph ahnt von dieser Liebe, die er irgendwo, vielleicht in der Ferne, in einer Weisheit finden könnte, verliebt sich darin und bricht schließlich auf, um ihr zu begegnen, sie zu finden und sie allenfalls zu erlangen. Und zu so etwas fand einer etwa auf der Agorá – dem Marktplatz des alten Athen. Hier wandelten, in Dialoge vertieft, Sokrates, Platon oder Aristoteles: Namen, die bis heute vielen Menschen bekannt sind. Und es waren diese drei Weisen, jeweils Lehrer und Schüler, über die sich fast schon eine Familiengeschichte der klassischen Philosophie schreiben ließe, die sich in einer Zeit begab zwischen dem 5. und dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.
Themen
- Das Sokratische Problem
- Die Metaphysik des Eros
- Niemand liebt was er bereits hat
- Über gute Dämonen
- Entstehung und Erkenntnis des Selbst
- Sokrates wird zum Tode verurteilt
- Was ist der Tod?